Fotografie Scheibengipfeltunnel

Eines der größten Bauvorhaben der Stadt Reutlingen begleiten zu dürfen, ist schon eine große Herausforderung. Wenn es sich dabei um einen fast zwei Kilometer langen Tunnel handelt, der in jahrelanger Arbeit durch den Scheibengipfel „gebohrt“ wird, ergibt sich daraus nicht nur eine besondere Faszination, sondern auch eine außergewöhnliche Anforderung an die fotografische Technik.

Pressefotografie Reutlinger General-Anzeiger

Als Pressefotografin beim Reutlinger General-Anzeiger bekomme ich Einblicke in Bereiche, die vielen Bürgern nicht möglich sind. Das wird am Beispiel des Tunnelbaus deutlich, denn auf dieser Baustelle sind besondere Sicherheitsmaßnahmen nötig. Ohne fachkundige Begleitung, stabiles Schuhwerk, Warnweste und Schutzhelm geht da nichts. Fotografisch gesehen bereiten die Lichtverhältnisse in einem Tunnel große Schwierigkeiten, weil es einfach ungewohnt dunkel ist. Klar habe ich einen lichtstarken Blitz an meiner Kamera. Doch direktes Blitzlicht macht jede Lichtstimmung kaputt.

Eine Tageszeitung ist keine Fachzeitschrift. Deshalb dürfen meine Tunnelfotos nicht zu technisch sein. Sie sollen bei einer breiten Leserschaft Interesse finden. Meine Fotos spiegeln im besten Fall die Lichtstimmung und Atmosphäre wider. Hochinteressant sind auch die Menschen, die an so einem Projekt arbeiten. Sie sollen auf den Fotos möglichst in Aktion zu sehen sein. Weil sich Menschen bewegen, nutzt mir ein Stativ bei den schlechten Lichtverhältnissen nicht viel. Zum Glück habe ich mit meiner Nikon D4 eine Kamera, die auch bei hohen ISO-Werten wenig Bildrauschen erzeugt. Wenn ich dann noch indirekt blitze, kann ich zu guten Ergebnissen kommen. Die jahrelange Berufserfahrung hilft mir dabei sehr.

Bildnachbearbeitung für Tageszeitung

Die elektronische Nachbearbeitung spielt besonders bei schlechten Lichtverhältnissen eine große Rolle. Am Computer gelingt es mir, das Bildrauschen zu reduzieren, Schatten aufzuhellen und Kontraste zu verstärken. Mit den Adobe-Programmen Photoshop und Lightroom kann ich perfekt arbeiten. Das nimmt immer auch einige Zeit in Anspruch. Trotzdem muss ich bei der Arbeit für die Tageszeitung ziemlich schnell sein, wenn die Bilder am nächsten Tag in der Zeitung erscheinen sollen. Erschwerend spielt auch der Zeitungsdruck auf grobem Papier eine Rolle. Als staatlich geprüfte Drucktechnikerin mit Fachrichtung Druckvorstufe weiß ich, worauf es ankommt. Das poröse Zeitungspapier saugt die Druckerfarbe auf. Bei dunklen Bildern gibt es dann manchmal kaum noch Zeichnung in den schwarzen Bereichen. Auch das beachte ich bei der Bildbearbeitung.